Es gab eine kleine Schicht von Grossbauern, die ihren Hof jeweils ihrem Jüngsten vererbten. «Verbal und mit den Fäusten», sagt Hans Fiechter. Sie waren beide Dienstboten, als sie sich kennen und schliesslich lieben lernten. Freizeit kannte er nicht. Ein Sozialfall, der in einem asozialen System zum kindlichen Sklaven wurde, war aus der Welt geschafft. Sie waren strenggläubig. . «Und dann hätte ich gerne einen Beruf erlernt.» Käser oder Koch, das wäre er gerne geworden. Und dann ist sie weggegangen. Er spricht über seine Wünsche, Hoffnungen und Ängste und erzählt, wie er trotz aller Benachteiligungen sein Leben bis heute meistern konnte. Immer wieder. Ein dunkles und noch weitgehend unbeleuchtetes Kapitel Schweizergeschichte. Die Lehrerin hat die Bilder der Verdingkinder aufbewahrt. Einerseits, weil die Verarbeitung der Geschichte eine wichtige Voraussetzung sei, um das heutige Pflegekinderwesen auf ein qualitativ hohes Niveau zu stellen. «Ein Bruder des Bauern war Prediger», sagt Hans Fiechter. Jahrhunderts. Heute sagt man ihnen Pflegekinder. Textauszüge aus dem Inhalt: „Der Verdingbub 1. DER VERDINGBUB ist eine einfache, schnörkellose Geschichte. Im Jahr 1839 schrieb Jeremias Gotthelf, der selber kein Verdingbub war: «. 10.07.2020, 22:27 Uhr. Kritik zu Der Verdingbub. Ohne sich noch einmal umzudrehen. Bettnässer sei er geworden und dafür zusätzlich bestraft worden. Oktober 2014 MSc Rahel Bachem In Vertretung für Dr. phil. Ihn halb totgeprügelt. Er sei ungefähr acht- oder neunjährig gewesen. Von seinen Eltern (Katja Riemann und Stefan Kurt) wird er wie ein Stück Vieh behandelt. Vor der Schule brachte Hans Fiechter mit dem Ross die Milch in die Käserei, im Frühling musste er die Tiere auf die Weide treiben und zusammenhalten, er machte die Pflanzung, versorgte die Tiere. Sorge bereitet ihm auch der Spardruck, unter dem die Gemeinden stehen. «Was soll's», sagt Hans Fiechter. Jeden zweiten Tag bekamen die Schweine Gschwellti - die Hans Fiechter heimlich aus ihrem Futtertrog klaubte. «Ich bin warm und herzlich aufgenommen worden und war ein Teil der grossen Familie.» Dort hat er sein Gottesbild revidiert. «Ich habe sie zuerst gar nicht erkannt. Er nimmt Stellung, rüttelt auf gegen die Ungerechtigkeit, steht ein für Kultur und Zivilisation gegen die Viehhaltung von Menschen. Ohne sich noch einmal umzudrehen. «Aber das Verdingwesen ist endgültig vorbei», sagt Haldemann. Weil sie ihm einfach nicht über die Lippen wollen. Die Trunksucht ging um. «Von morgens vier Uhr bis spät am Abend musste ich Holz in die Küche schleppen, die Böden schruppen, die Schweinetränke kochen, auf dem Feld krampfen und die Milch in die Käserei fahren», erzählt er. Sein Leben sei verpfuscht. Es waren Volksaufmärsche zu einem traurigen Schauspiel. Die Schweiz um 1950. Hier wird der Böögg im Kanton Uri aufgebaut, Bayern-Juwel (18) Musiala tanzt Wölfe-Abwehr aus. Und dann sagt Hans Fiechter: «Weil es mir niemand glauben würde.». . Name The form was not filled out completely. Und sie wagten es trotz den widrigen Voraussetzungen, einen eigenen Hausstand zu gründen. «Wenn ich ins Bett pinkelte, wurde ich am nächsten Morgen verklopft.»Bis zu seinem 16. Das sei auch so ein Thema. 3. Je älter das Kind war, desto weniger bezahlte die Gemeinde - umso härter musste es dann aber arbeiten. Januar 2012. Er sei ein «gförchteter Süchu» gewesen. Please try it again. Der zwölfjährige Waisenjunge Max träumt von einer "richtigen" Familie. Seine erste Pflegemutter besuchte einmal seine Predigt. Ich bin sehr stolz auf diesen Film. Jahrhundert fremdplatziert. Er gewann Selbstvertrauen. Copyright © Neue Zürcher Zeitung AG. Das Waisenkind Max wird an eine Bauernfamilie verdingt. Die Zeitzeugen werden alt. Hans Fiechter zitiert Gotthelf, wenn er aus seinem Leben erzählt. Wir verwenden Cookies und Analysetools, um diese Webseite nutzerfreundlicher, effektiver und sicherer zu machen. E-Mail Address The form was not filled out completely. Es kommt alles wieder hoch. Hans Fiechter war sechs Jahre alt. «Zum ersten Mal war ich jemand. Geburtstag musste er immer dieselben Kleider tragen, auch wenn sie bald zu eng wurden – Unterwäsche gab es nicht. «Den Doktor hätte ich umbringen können.», Der Bauer sagte zu Hans Fiechter, er sei nur ein Hausiererkind, aus dem nie etwas Rechtes werden könne. Bauer Bösiger ist froh, hat er doch genug Probleme mit seinem unfähigen Sohn Jakob und dem unrentablen Schattenhof. Mir bietet VERDIA die Chance, dem Leistungsport neben der Berufsbildung viel Zeit zu widmen.». Wir entwickeln hochwertig ausgestattete Anlagen für führende Kunden in den Bereichen Einzelhandel, verarbeitendes Gewerbe und Third-Party-Logistics. Bemühungen darum laufen auf verschiedenen Ebenen. Aber ich hätte einfach gerne noch einen Beruf gelernt.» Es war der Pfarrer, der ihm vom Theologischen Seminar in St. Chrischona bei Basel erzählte. verdingbub.ch. Die Vergangenheit ist nicht tot: Wenn Hans Fiechter das Bett nässte, hängte die Pflegemutter das Leintuch demonstrativ draussen auf. «Es gibt ein Vollzugsdefizit», sagt Peter Grossniklaus von der Pflegekinderaktion Schweiz. Filmkritik: Eduard Ulrich. «Ich brüllte wie am Messer», sagt Hans Fiechter. Gebannt sitzt Hugo Zingg (75) im Kino, sieht sich als einer der Ersten das fertige Breitleinwand-Epos «Der Verdingbub» an, das demnächst in die Schweizer Kinos kommt. Regisseur Markus Imboden sagt über seinen Film: «Da ist mir etwas gelungen. Eine Ausbildung habe er nie machen können. «Fussball hat für mich grossen Stellenwert. Als sie nach der Predigt auf mich zukam, begann sie zu weinen.». In der Schweiz auf DVD und Blu-ray erhältlich. 28 Jahre lang, bis zu seiner Pensionierung, war Hans Fiechter dann in der bernischen Landeskirche als Pfarrer tätig. Die «gute Lehrerin» war es auch, die Hans Fiechter Jahrzehnte später die wenigen Bilder aus seiner Jugend schenkte. Der Verdingbub. Über den Soziologen Ueli Mäder an der Universität Basel wurde beim Nationalfonds ein Projekt eingegeben. «Mit dem Projekt können auch gewisse Familienbetriebe gerettet werden», erklärt Ueli Haldemann, Präsident des Projektes. Doch noch fehlt das Geld. «Der Film ist extrem gut gemacht. Sie gab mir ein ‹Bhüeti Gott› und hat mich noch einmal fest an sich gedrückt. 250 ehemalige Verdingkinder haben sich bereits gemeldet. Von seinen Pflegeeltern wird er wie ein Arbeitstier behandelt und von deren Sohn gedemütigt. Publiziert am 20. Der Film ist ein ein Panorama der bäuerlichen Kultur in der Schweiz der «Da nimmt er die Gabel und steckt den Gummi daran, zieht ihn aus dem Feuer und schlägt ihn mir um die nackten Beine.» Der Gummi sei an seiner Haut kleben geblieben. Stattdessen sei er den ganzen Tag angeschrieen worden: «Du chasch nüüt, du bisch nüüt, us dir gits nüüt.»Fast täglich verprügelte die Bäuerin Hugo Zingg mit einem LederriemenGeschlafen habe er im ungeheizten, finsteren Gaden. Der Gummi habe gebrutzelt und lichterloh gebrannt. Mit der Nutzung dieser Webseite erklären Sie sich damit einverstanden. [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Verdingbub“ [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Verdingbub“ [1] Regula Nyffenegger: Variantenwörterbuch des Deutschen: Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol, 2004 (Walter de Gruyter), ISBN 3110165740, Seite 828, dort „Verdingbub“ Doch schnell kam die Ernüchterung. Er geht davon aus, dass früher, vor dem Ersten Weltkrieg, gegen zehn Prozent aller Kinder weggegeben werden mussten. Wenn der Melker Alkohol getrunken hatte, liess er seine Bösartigkeit am «Buben» aus. Denn an diesen Verdingmärkten wurden Waisen- und Armenkinder versteigert - die Assoziation zu Sklavenmärkten ist fast unvermeidlich. www.verdingbub.ch . DER VERDINGBUB. «Wir dürfen nicht vergessen, dass in der schönen heilen Schweiz solche Grausamkeiten an Kindern passiert sind.». Hans Fiechter steht auf einem runden, grünen Hügel und blickt hinab aufs Emmental. Die Geschichte zeigt die Verlogenheit, die sich verbirgt unter dem Mantel des Althergebrachten - festhalten an Altem, um seine Vorteile zu behalten. Sechs Kronen waren damals fünf Fuder Steine wert. Der Verdingbub Erinnerungen von Bruno Zahnd, Jahrgang 1919, verfasst 1990, überarbeitet 2000 2017 auf www.kinderheime-schweiz.ch veröffentlicht, auf Wunsch des Autors © 2021 Blick.ch, «Der Verdingbub»: Hugo Zingg erinnert sich, Fast täglich verprügelte die Bäuerin Hugo Zingg mit einem Lederriemen. Sie war bereits eine alte Frau, als sie das Versprechen gegenüber dem Fotografen brach, nämlich die Fotos den Kindern nicht auszuhändigen. «Das juckte.» Hans Fiechter musste sie mit Strohschnüren unter den Knien festbinden. Bis in den Herbst hinein, bis der erste Reif sich zeigte, musste ich barfuss gehen.» Zugesetzt hätten ihm jeweils die «Stufflen» und «Gluure» bei der Ernte. Bis vor 100 Jahren noch zogen die Bauersleute mit den Pferdekarren aus den Nebentälern des Emmentals hinaus in die Dörfer, wenn eine sogenannte «Verdinggemeinde» stattfand. ISAN: 0000-0002-E8BD-0000-1-0000-0000-Y. Es hat manchmal mehr als eine Woche gedauert, bis ich wieder schmerzfrei sitzen konnte.». Und die Armennot. Was vielen aber nicht leicht fällt. Die Behörden aber hatten ihr Ziel erreicht: Hans Fiechter lag ihnen als Verdingbub nicht mehr auf der Tasche. Der Dokumentarfilm erzählt die Lebensgeschichte von Alfred. Die menschenverachtenden Verdingmärkte wurden zwar Anfang des letzten Jahrhunderts verboten. Dazu gehörte, dass den Armen die Kinder genommen wurden. Markus Imboden s Tatort gab kürzlich zu reden, jetzt kommt ein Film von ihm ins Kino, in welchem erstmalig das schreckliche Schicksal von schätzungsweise 100'000 Verdingkindern behandelt wird. Was sind Verdingkinder? «Verhüten bedeutete in ihrer Gemeinschaft eine Todsünde. Fast wäre er kriminell geworden. Keti Simmen-Janevska Abteilung Psychopathologie und Klinische Intervention Der «Arme-Lüte-Bueb» Hans Fiechter war ein guter Schüler, obwohl ihm kaum Zeit für die Hausaufgaben blieb. Der grösste Traum von Waisenkind Max ist es, Teil einer „richtigen Familie“ zu sein. Eine Weiterverarbeitung, Wiederveröffentlichung oder dauerhafte Speicherung zu gewerblichen oder anderen Zwecken ohne vorherige ausdrückliche Erlaubnis von Neue Zürcher Zeitung ist nicht gestattet. Die Bauernfamilie gehörte derselben freikirchlichen Gemeinschaft an wie seine Eltern. «Die meisten der Kinder wurden als billige Arbeitskräfte ausgebeutet, körperlich gezüchtigt und auch sexuell missbraucht.». Er ist früh gestorben. Nach fast einem Jahr konnte er sich ein Velo kaufen. Er spricht über seine Wünsche, Hoffnungen und Ängste und erzählt, wie er trotz aller Benachteiligungen sein Leben bis heute meistern konnte. Warum nimmt die Familie Bösinger Kinder in ihr zu Hause auf? Er prangerte die Behandlung der kleinen Sklaven und die «sittliche Feigheit» von Bevölkerung und Behörden an. Die Angst, die Verzweiflung, die Wut. Die Bauernfamilien müssten strenge Bedingungen erfüllen, sich therapeutisch schulen lassen. Und dann ist sie weggegangen. «Alle drei konnten vor allem eines gut: befehlen. Diese Fremdunterbringung – auch Verdingung genannt – entsprach der Rechtsordnung und war Mittel zur Armutsbekämpfung. «Meine Mutter hat mich in die Arme genommen und mich ermahnt, recht brav zu sein. «Wir haben alles Mögliche verbrannt, nicht nur die Bohnenstauden, alles, was so herumlag.» Auch einen alten Veloschlauch. Hans Fiechter sagt, er sei mit seiner Verdingzeit und mit all jenen, die in seinem Leben egal welche Rolle auch immer gespielt hätten, versöhnt. Oft wurden die (faktisch schon durch die Behörden entrechteten) Kinder an Bauern vermittelt, von denen sie als günstige Arbeitskraft meist ausgenutzt, misshandelt und missbraucht wurden. Auf handgezeichneten Landkarten wurde eingetragen, bei welchem Bauer welche Verdingkinder lebten - und wie viel Kostgeld ihm dafür zustand. Der Verdingbub ist ein Spielfilm des Schweizer Regisseurs Markus Imboden aus dem Jahr 2011. Ein Dutzend sind es in Eggiwil, einem Dorf im Emmental, 2688 Einwohner. Auch der junge Lehrer im Dorf wurde von der Bauernfamilie grosszügig dafür belohnt, wenn er den Behörden verschwieg, dass der Bub oft in der Schule fehlte, weil er wie ein Sklave arbeiten musste.Von einem Erlebnis träumt Hugo Zingg noch heute: «Am Neujahrstag 1950 kam der junge Knecht Fritzli zu mir und sagte, er wolle sich umbringen, weil er es nicht mehr aushalte. Der Dokumentarfilm erzählt die Lebensgeschichte von Alfred. Ehemalige Verding- und Heimkinder im Alter 31. «Obwohl ich alle pfarramtlichen Dienste ausübte, bin ich nie voll im bernischen Kirchendienst aufgenommen worden.» Synodalrat und Kirchendirektion hätten dies zwar durchsetzen wollen. Ich bin ihnen ein billiges, ‹Chnächtli› gewesen.». Der Arzt zog die zweimal zerschnittene Sehne des grossen Zehs ohne Betäubung zusammen und fixierte sie mit Metallklammern. Plötzlich werde die Messlatte für die Qualität tiefer gehängt. 1 talking about this. Zuerst wurde er in ein Kinderheim abgeschoben, dann im Kriegswinter 1942/43 auf einen Bauernhof im Berner Gürbetal verfrachtet. Von den Holzschuhen gab es bald grosse Löcher in die Strümpfe. «Schuhe!», sagt er. Arme und Verarmte sollten von ihren Heimatgemeinden unterstützt werden. Die Sexualität wurde als etwas Schmutziges in eine dunkle Ecke verdrängt, als Fleischeslust abgetan, als notwendiges Übel zur Kinderzeugung.» Soziale Aufgaben habe die freikirchliche Gemeinschaft aber keine übernommen. Hans Fiechter sagt, er werde nie vergessen, wie er am Abend zuvor seinen Vater zum ersten Mal habe weinen sehen. aber eines ärgerte mich, dass man mir nie den Taufnamen gab, sondern dass ich nur der Bub hiess. Ich weiss noch, wie ich ihm sagte: ‹Mach es – es ist das Beste für dich. 60 Franken erhält eine Bauernfamilie pro Tag. Er ist aber zuversichtlich, dass die Historikergruppe, die sich zusammengetan hat, noch in diesem Jahr mit ihrer Arbeit beginnen kann. Production: C-FILMS AG, Bremedia Produktion GmbH Diese Definition stimmt allerdings nur teilweise. «Ich musste mehr und mehr hungrig vom Tisch», sagt Hans Fiechter. «Es liessen sich eine Menge wirklich grässlicher Geschichten erzählen über die Behandlung der Verdingkinder, erzählen von Arm- und Beinzerschlagen, von Schändung von Mädchen und Knaben», schrieb Jeremias Gotthelf 1840 in «Die Armennot». Und trotzdem kann er sich genau an diesen Tag erinnern, als er seine Familie verlassen musste. Die Queen will aus dem Buckingham Palast ausziehen, Zwölf europäische Spitzenklubs gründen «Super League», Blick.ch - das Schweizer Portal für Nachrichten aus den Bereichen News, Politik, Wirtschaft, Sport, People, Unterhaltung, Lifestyle und Auto. Prügel setzte es auch vom Bauern selber. «Es handelt sich hier um eines der grössten politisch-sozialen Verbrechen der Schweiz», sagt er.Kürzlich hat SP-Nationalrätin Jacqueline Fehr (48) in einer Interpellation verlangt, dass sich der Bundesrat bei den Betroffenen entschuldigt. Die Zeit drängt. Und sein Vater ist einer dieser Verdingbuben gewesen. Von seinen Pflegeeltern wird er allerdings misshandelt und gedemütigt. Ein spätherbstlicher Tag. Der solle zuerst einmal Geld verdienen. Lieber liess er sich von Wein und Platte verköstigen.» Danach habe er sich mit vollen Säcken aus dem Staub gemacht. «Nur die Tiere taten mir leid - die wegen mir weniger bekamen.» Die Geschichte um das Verdingwesen soll nun historisch aufgearbeitet werden. «Das sind wichtige Schritte», so Zingg. «Er wird Angst haben, sich die Finger zu verbrennen.» Weil er sich davor fürchtet, dass plötzlich Geld zur Wiedergutmachung verlangt wird. «Dem anderen Bruder des Bauern ist es nicht richtig wohl gewesen, wenn er mich nicht plagen konnte.» Der sei sadistisch veranlagt gewesen. Geschlagen, ausgenutzt, gequält: Der ehemalige Verdingbub Hugo Zingg (76) erzählt, wie ihm seine Kindheit gestohlen wurde. Die unglaubliche Akte des Eritreers Didinga E. (33)! Um zu erzählen. Wegen eines Nierenleidens ihres vierten Kindes kam die Familie Fiechter zurück in die Schweiz. Placiert werden Jugendliche zwischen 2 und 14 Jahren, die «unter markanten Entwicklungsdefiziten und Entwicklungsstörungen leiden». Dort bekam er Verantwortung übertragen. Um alsbald an einen neuen Verdingplatz geschickt zu werden. Auch ich wurde fast jeden Tag verprügelt», sagt er.Anfänglich sei er ja skeptisch gewesen. Er erledigte alles, was getan werden musste. Der Film «Verdingbub» bringt jetzt neues Licht in dieses dunkle Kapitel. www.verdingbub.ch Waisenkind Max möchte in einer ‹richtigen Familie› leben. Als ihn der Pfarrer auf den Bauernhof der Bösigers verdingt, hofft Max auf Liebe und Zuneigung. Mit diesen eingetrichterten Minderwertigkeitsgefühlen habe ich bis heute manchmal noch zu kämpfen.», «Es ist aus zwei Gründen wichtig, dass dieses Geschichtskapitel aufgearbeitet wird», sagt Jacqueline Fehr. Er stammt selber aus dem Emmental. Der im Emmental gedrehte Spielfilm «Der Verdingbub» (ab 3. Zu teuer. Und Integration heisst die Aufgabe des Emmentaler Netzwerks für Jugendhilfe. Verdingt, vergessen, geprägt für immer - der Dokumentarfilm erzählt die Lebensgeschichte von Alfred. «Kinder aus zerrütteten Familien, Kinder drogenabhängiger Eltern, Kinder, die im Heim landen würden.» Stattdessen kommen sie aufs Land, auf einen Bauernhof, besuchen die normale Dorfschule. Dem Verdingbub Hans Fiechter wurde nichts geschenkt. «Ja, sadistisch habe ich gesagt.» Hans Fiechter mag nur ein Beispiel erzählen. Das Verdingwesen war vor allem in den reformierten, landwirtschaftlich geprägten Kantonen verbreitet. Dörfern wie Trub mit 3000 Einwohnern und 15 000 in der ganzen Schweiz verteilten Heimatberechtigten fehlte dazu das Geld. Das war 1943. «Gleichzeitig versuchen wir, private Geldgeber zu finden», sagt Leuenberger. Alle Rechte vorbehalten. Er hat seinen Weg gemacht. Svenja Fölmli, Praktikantin Talent School, LEHNER VERSAND AG. Dafür gab es keinen Dank. «Ich sei nichts, und ich könne nichts. Ein Heimatfilm der ganz und gar ungemütlichen Art: Markus Imbodens Film über die Härten des Schweizer Bauernlebens in den 50er Jahren wurde in der Schweiz dennoch zum Kassenschlager. The spelling of your email address was not correct. Die Not war gross im Emmental im 19. und in der ersten Hälfte des 20. Mit einem neuen Tag beginnt Markus Imbodens Film, hart, laut und erbarmungslos. Zum Film: Der grösste Traum von Waisenkind Max ist es, Teil einer richtigen Familie zu sein. 2. «Diese Gräuel könnt ihr unmöglich auf Leinwand bannen», habe er der Filmcrew immer wieder gesagt. Es seien Kinder aus den Ballungszentren, sagt Projektmitarbeiter Jörg Wetzel. «So habe ich mit meinem beschnittenen Lohn dem Kanton über all die Jahre ein Sümmchen von 300 000 Franken gespart.», Seinen ersten Pflegevater hat Hans Fiechter nie mehr gesehen. verdingbub Domain Registration bei domains.ch. Unten an den Gelenken seiner Zehen hatte Hans Fiechter jeweils tiefe Schlitze, die bluteten und eiterten. Ab dem 25. Trotzdem ist im neuen Pflegekinderwesen nicht alles zum Besten bestellt. «Fast täglich wurde ich von der Bäuerin mit einem Lederriemen verprügelt», erzählt der Rentner unter Schaudern. «Wie habe ich mich immer geschämt.» Als ihm der Knecht ein Mähmaschinenmesser auf den nackten Fuss fallen liess, verbot der Bauer dem Arzt die Spritze gegen die Schmerzen. «Sie wollte nicht, dass ich sie weinen sah.». Die Matratze aus Strohfüllung war in grobem Jutestoff verpackt. Und doch: Es gibt Sachen, die erzählt Hans Fiechter nicht. Max erlebt, was tausende Kinder erfahren mussten: Er ist der «Verdingbub» im gleichnamigen Film von Markus Imboden, mit dem ein dunkles Kapitel der Schweizer Geschichte ins Kino kommt. Doch jetzt sei er erleichtert. «Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen», sagt der Historiker Marco Leuenberger. Dies, nachdem ein Vorstoss ähnlichen Inhaltes des früheren grünen Nationalrats Ruedi Baumann unerledigt abgeschrieben worden ist. Marco Leuenberger rechnet nicht damit, dass der Nationalrat die Motion überweisen wird. Oktober 2012 in den deutschen Kinos. Sie gab mir ein ‹Bhüeti Gott› und hat mich noch einmal fest an sich gedrückt. Noch leben in der Schweiz tausende Menschen, die in ihrer Kindheit Opfer einer hartherzigen «Fürsorge» wurden. «Meine Mutter hat mich in die Arme genommen und mich ermahnt, recht brav zu sein. Directed by: Markus Imboden Written by: Plinio Bachmann, Jasmine Hoch(in collaboration with) World Premiere: November 2011 Original Version: Swiss-German, colour, 35mm, 108 min. Hier landet ein Torpedo-Bomber am Strand! Schweiz - Der Verdingbub - deutsch. Die Zeit als Verdingkind im Berner Oberland hat ihn das ganze Leben lang begleitet. Wo wohnte Max, bevor er zu den Bösingers kam? Verdingung bezeichnet in der neueren Schweizer Geschichte die Fremdunterbringung von Kindern zur Lebenshaltung und Erziehung. «Es besteht die Gefahr, dass zu wenig sorgfältig gearbeitet wird, wenn die Kinder den Pflegeplätzen zugeteilt werden», sagt Peter Kaenel, Chef des Jugendamtes des Kantons Bern. «Ich habe diese Hölle selber erlebt. 1953 ist Hans Fiechter, nun sechzehnjährig, Knecht geworden. Der Vater habe Recht gehabt. Er bewegt, rührt zu Tränen, rüttelt auf.»1936 kam Hugo Zingg als Sohn von einfachen Arbeitern im Berner Mattenquartier zur Welt. Das ist kein Zufall. Insgesamt sind Hunderttausende von Kindern in der Schweiz bis in die sechziger und siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts verdingt worden. Einen anderen Dienst zum Anmelden verwenden. Film-Tipp des Tages: Der Verdingbub. Sie hätten die Pflanzung geräumt und ein Mottfeuer angezündet. «Aber ich habe die Rechnung ohne den Wirt gemacht.» Die Armenbehörde und sein Vormund hätten «weitsichtig» beschlossen, dass der Bub keinen Beruf zu lernen brauche. If you want to buy this domain, please fill out this form. Statt Liebe und Anerkennung erfährt er von seinen Pflegeeltern und deren Sohn jedoch nur Demütigung und Eifersucht. «Eine wertvolle Zeit.», Doch bis zuletzt bekam er zu spüren, dass er «nur» ein Verdingbub gewesen war. «Er habe mich fürs Arbeiten und nicht, um mich zu schulen, hat er dem Lehrer erklärt. Auch nicht, als die Fiechters aufgrund der immer grösser werdenden Kinderschar fast nichts mehr zum Leben hatten. VERDIA - Ihr Ausbildungsverbund ☆ 6005 Luzern Verein. Er wusste sich zu helfen: Beim Mastkälbertränken hat er der Milch Futter- Haferflocken beimischen müssen - und davon ass er dann selber. Den Besuch der Sekundarschule hatte ihm der Bauer verboten. Verdinger. Ein neues Gesetz regelte die Kostgelder. Und tatsächlich scheint sich dieser zu erfüllen: Max wird an eine Bauernfamilie verdingt. 1949, mit zwölf Jahren, wurde Hans Fiechter auf Druck der Nachbarn nach Hause geholt. Brauchen wir mindestens zwei Liter Wasser pro Tag? «Meine Mutter hat mich in die Arme genommen und mich ermahnt, recht brav zu sein. Ab diesem Moment habe ich mir nicht mehr sonderlich Mühe gegeben.» Er habe begonnen zu schlagen. Sein ambitioniertes und verdienstvolles Unternehmen leidet unnötigerweise an einigen hausgemachten Problemen. Der Verdingbub ist ein Drama des Schweizer Regisseurs Markus Imboden aus dem Jahr 2011. «Wer seinen Sohn liebt, der züchtigt ihn», habe er jeweils erklärt. Auf zusammengezimmerten Bühnen führten Behördenvertreter die Armenkinder den Gutsbesitzern vor. «Aber ich hatte eine gute Lehrerin. Hans Fiechter schaffte, was er selber nicht für möglich gehalten hätte: «Im Frühsommer 1961 bin ich zum Predigt- und Seelsorgedienst ordiniert worden.» Er heiratete und wanderte nach Kanada aus, wo er als Schreiner, als Kettenschmid, als Landmaschinenmechaniker, als Maler, als Melker und als Schweisser arbeitete - und nebenbei eine Kirchgemeinde aufbaute. Sie würden durch Fachkräfte betreut. «Wir haben aus der Geschichte gelernt.». «Es ist selten vorgekommen, dass ich Lederschuhe tragen durfte.» Meistens waren es Holzschuhe. «Fussball hat für mich grossen Stellenwert. Die Zahl der armen oder verarmten und landlosen Bürger(innen) nahm zu. November im Kino) erzählt die Geschichte des Waisen Max (Max Hubacher), der an die Bauersleute Bösiger verdingt wird. 20 Franken Sackgeld gab's. «Die Laienbehörden sind überfordert.» Es werde nicht überall genau genug hingeschaut. Fragt nur euch selbst: was klingt lieblicher und Zutrauen erweckender, Johannesli, Peterli, Christeli oder Bueb?», Hans Fiechter war «nume dr Bueb» auf dem Bauernhof im vorderen Emmental, dort, wo er fortan zu leben - und zu leiden - hatte. 652 likes. Und um später noch einmal umplaciert zu werden. Er hat selber darin als Statist mitgewirkt, «weil mir dieser Film sehr wichtig war», wie er betont.Auch wenn darin nicht seine Geschichte erzählt werde, so habe er sich doch in fast jeder Szene wiedergefunden. Vor allem die Mutter sei den Predigern völlig ergeben gewesen. Glück findet er nur beim Verdingmeiteli Berteli (Lisa Brand), mit der er in eine Fantasiewelt flüchtet. Warum nehmen Familien heute Kinder auf? «Gesprochen hat er in all den Jahren vielleicht zwei, drei Mal mit mir. Der Film basiert auf 100'000 wahren Geschichten. Ein Schweizer Waisenhaus in den frühen 50er Jahren. «Ich habe ihn fürchten gelernt.» Zwei Brüder des Bauern arbeiteten mit auf dem Betrieb, einer als Melker, der andere als Erdknecht. «Mit den betroffenen Eltern, die ihre Kinder weggeben mussten, können wir schon nicht mehr reden», sagt Marco Leuenberger. Das Verdingwesen blieb aber gang und gäbe. 4. So steht es in verschnörkelter Tintenschrift im dicken «Gemeinsbuch» geschrieben, unter dem Kapitel «Notarmenrechnung». «Beide gehörten einer freikirchlichen Gemeinschaft fundamentalistischer Prägung an», erzählt Hans Fiechter. Bienvenidos a Verding.es TOP Revista Ecológica y 100% Blog sobre el medio ambiente Novedades sobre productos, sostenibilidad y consumo ¡Entra! Open / CloseCredits. Der Verdingbub online auf Ihrem TV, PC, Mac, Smartphone und Tablet sehen mit HollyStar, der Nr. Bilder, die ein Fotograf in der Schule aufgenommen hatte und die dem Bauern die zwei Franken nicht wert waren. Jener Bauer, der am wenigsten Kostgeld von der Gemeinde verlangte, erhielt den Zuschlag. «Er schlug mich wie ein Tier. «Die Justizdirektion hat den Antrag aber abgelehnt.» Mit der Begründung: Dieser Mann hat nie einen Maturitätsabschluss gemacht. Gefreut habe er sich, endlich Pflegeeltern zu haben. Geschlagen, ausgenutzt, gequält: Der ehemalige Verdingbub Hugo Zingg (76) erzählt, wie ihm seine Kindheit gestohlen wurde. Wenn ich jeweils an meinem Pult eingeschlafen bin, hat sie mich nicht selten einfach schlafen lassen.». Ein neues Armengesetz sollte Abhilfe schaffen, doch es brachte ein Chaos. Später merkte ich, dass ein auf ein Gut verdingtes Kind jeglichen Namen verliert, um Bub oder Güterbub zu heissen, das heisst, um ein Mensch zu werden, der niemandem mehr auf der ganzen Welt angehört als dem Gut, auf welchem er verpflegt wird.